Weihnachten steht vor der Tür! An sich ein besinnliches, schönes Fest mit der Familie und Freunden…wäre da bloß nicht dieser Interessenunterschied und die falschen Vorstellungen, dass veganes Weihnachten aus trockenen Grünkernbratlingen mit Salatbeilage bestehen muss. Muss es nämlich nicht. Und ich gebe euch jetzt mein über die letzen Jahre perfektioniertes Weihnachtsrezept. Es ist richtig herzhaft, würzig, viel und lecker! Meine Freunde und Familie isst mittlerweile auch gerne vegan am Heiligabend, da der Geschmack einfach überzeugt.
So, genug der Lobhudelei, hier ist es:
- Gang: samtige Apfel-Sellerie-Suppe mit Salbeicroutons
- Gang: Brezelknödel mit sämiger Bratensoße, Glühweinrotkohl und veganem Braten mit karamellisierten Zwiebeln
- Gang: mit Marzipan gefüllter Bratapfel und geschmolzener weißer Schokolade
und ihr solltet schon 2 1/2 – 3 Stunden Zeit einplanen, aber das lohnt sich! Ehrenwort!
Das Menü ist für drei Personen konzipiert.
Da alle Gänge gleichzeitig fertig werden sollen, ist es sinnvoll sie nicht nacheinander zu kochen, sondern das, was am längsten dauert zuerst. Dann sieht die Reihenfolge so aus: Bratensoße, Rotkohl, Knödel, Suppe, Bratapfel, karamelisierte Zwiebeln, Croutons, Braten, weiße Schokolade. Das bedarf dann aber einer guten Koordinierung oder Arbeitsteilung. Also nicht aus der Ruhe bringen lassen!
Zutaten 1. Gang:
200g Knollensellerie
200g Kartoffeln
1 kleine Zwiebel
150g Apfel
1 EL Öl
1000 ml Gemüsebrühe
Prise Muskat
1 TL französische Kräuter
1/2 TL Vanille
Salz und Pfeffer
1 weißes Brötchen oder 2 Scheiben Toast
2 EL Magarine
1 TL gehackter Salbei (frisch)
Salz
Zubereitung:
Suppe:
Sellerieknolle und Kartoffeln schälen und in 2 cm kleine Würfel schneiden. Die Zwiebel enthäuten und klein schneiden. Muss alles nicht so schick sein, wird eh püriert. Die drei Zutaten in einen Topf mit einem Esslöffel Öl geben und kurz anschwitzen. Dann den Liter Gemüsebrühe dazugießen und für 6-7 min köcheln, bis das Gemüse fast gar ist.
In der Zwischenzeit den Apfel schälen und würfeln. Dann zu der Suppe geben und alles nochmals 3-4 min weitergaren. Muskat, Vanille, französische Kräuter und Salz und Pfeffer dazugeben und alles mit dem Pürierstab fein pürieren bis sie homogen und sämig ist.
Croutons:
Brötchen in 1 cm breite Scheiben und daraus Würfel schneiden, Salbei fein hacken.
In einer kleinen Pfanne die Butter schmelzen und dann die Brotwürfel und Salz dazugeben. Bei mittlerer Hitze 5 min braten, bis das ganze Fett aufgesogen ist. Dann erst den Salbei dazugeben, da er sonst bitter wird. Hitze etwas erhöhen und eine Minute knusprig braten.
Noch warm auf die Suppe geben.
Zutaten 2. Gang:
500 g Rotkohl aus dem Glas
1 Apfel
2 EL Butter
200 ml Glühwein
1 Prise Zimt
6 Wacholderbeeren
1 Zwiebel groß
100 g Wurzelpetersilie oder Pastinake
150 g Möhre
2 EL Öl
100 ml Rotwein
400 ml Gemüsebrühe
3 Lorbeerblätter
8 Wacholderbeeren
1 EL Zucker
1 EL Tomatenmark
1 EL Butter
1/2 TL Rosmarin
Prise Muskat
Salz
1 Zwiebel, klein
2 Brezeln vom Vortag
1 TL Salz
1 EL Öl
250 ml Sojamilch
1 guter TL gehackte Petersilie
1 EL Eiersatzpulver (gibt es z.B. von VegEgg, sonst geht auch Sojamehl)
3 EL Weizenmehl
3 EL Semmelbrösel
200-300 g veganen Braten (ich hab das Holzfällersteak von Viana genommen)
2 Zwiebeln
2 EL Balsamico
8 EL Zucker
2 EL Öl
Zubereitung:
Rotkohl:
Dem Apfel mit einem Sparschäler die Schale entfernen und das Gehäuse rausschneiden. In mundgerechte, kleine Teile schneiden und mit der Butter, dem Zimt und den Wacholderbeeren kurz andünsten. Dann den Rotkohl mit einem Viertel des Glühweins dazugeben und auf kleiner Stufe erhitzen. Der Rotkohl sollte insgesamt ca. 40 min mit Deckel garen, dabei immer wieder umrühren und den Wein nach und nach unterrühren.
Wacholderbeeren nicht mitessen.
Bratensoße:
Die Bratensoße braucht etwas Zeit, aber ich liebe das Resultat.
Der großen Zwiebel die Schale abziehen und dann sehr fein zerkleinern. Wurzelpetersilie und Möhre in Scheiben schneiden und vierteln.
In eine große Pfanne das Öl, Lorbeerblätter, Wacholderbeeren, Rosmarin und das Gemüse geben und 15 min lang anrösten. Wenn es sich etwas dunkel färbt, ist es genau richtig, nur nicht verbrennen. Kurz vor Ende noch das Tomatenmark dazugeben und noch 3 min mitbraten. Dann Zucker, Muskatabrieb und Salz untermischen und mit dem Rotwein ablöschen. 5 min einkochen lassen. Danach die Gemüsebrühe einrühren und nochmal 15 min köcheln lassen.
Alles durch ein feines Sieb passieren und die Flüssigkeit in einem Topf auffangen und das ausgekochte Gemüse mit einer Gabel ausdrücken.
Den Topf mit dem Soßensud wieder auf den Herd stellen und 1 EL Magarine mit einem Schneebesen unterrühren.
Je nachdem wie dick die Soße ist entweder weiter reduzieren (also köcheln lassen) oder 2 EL Wasser mit 2 TL Speisestärke anrühren und unter die köchelnde Soße mit dem Schneebesen rühren.
Ersteres empfiehlt sich, wenn viel Flüssigkeit da ist und letzteres, wenn die Menge ansich genau richtig ( also ausreichend für 3 Personen) ist und nicht weiter reduziert werden sollte.
Brezelknödel:
Die kleine Zwiebel häuten und ganz fein schneiden. Kurz 2 min mit etwas Öl in einer heißen Pfanne glasig dünsten, beiseite stellen.
Die Brezeln quer halbieren und in dünne Scheiben schneiden ( halber cm ca.). In eine Schüssel geben und die Milch darübergießen. Mit einer Gabel etwas zermatschen und 10 min quellen lassen.
1 EL Öl, Petersilie, Mehl, Semmelbrösel, Ei-Ersatz und Salz dazugebengeben und mit den Händen oder einem Löffel vermengen. Nochmals 5-10 min stehen lassen, bis der Teig etwas andickt und die ganze Flüssigkeit aufgenommen hat.
In einem großen Topf 1 1/2 Liter heißes Salzwasser vorbereiten und kurz aufkochen, dann die Hitze runterstellen.
Mit nassen Händen apfelgroße Bälle formen. Wenn das garnicht geht, sind sie zu klebrig und es müssen mehr Semmlbrösel dazugegeben werden. Die Knödel sollten schön rund und glatt sein, weil sie sonst zerfallen.
Dann in das köchelnde Salzwasser geben und 15 min ziehen, nicht kochen, lassen.
Wenn nicht alle Knödel nebeneinander gut in den Topf passen, lieber mehrere Fuhren machen, da sie anfangs zu weich sind, um aufeinader liegen zu können.
Braten mit Zwiebeln:
Die zwei Zwiebeln halbieren und in dünne Ringe schneiden. In eine Pfanne mit Öl geben und anbraten. Wenn die Zwiebeln glasig sind, den Zucker und den Balsamico dazugeben und eindicken lassen. Ab und zu umrühren, etwas aufpassen, da der Zucker leicht anbrennt, sobald er karamelisiert.
Das Hacksteak in 1 cm breite Scheiben zerteilen und dann in eine Pfanne mit heißem Öl geben und von beiden Seiten kurz knusprig braten.
Zutaten 3. Gang:
3 Äpfel mittelgroß und rot
50 g Marzipan
1 EL gehobelte Mandeln
Prise Zimt
Tafel weiße Schokolade (ich hab die von IChoc genommen)
Zubereitung:
Bratapfel:
Das Kerngehäuse austechen oder vorsichtig rausschneiden, ohne den Apfel dabei zu zerteilen. In eine Auflaufform etwas Wasser geben, sodass der Boden bedeckt ist.
Das Marzipan in drei gleichgroße Teile schneiden und mit Zimt bestäuben. Flach drücken und Mandeln darin einwickeln. Die enstandene Marzipanrolle in den ausgestochenen Apfel schieben.
Die gefüllten Äpfel in die Form stellen und in den vorgeheizten Ofen tun.
Bei 200°C (Umluft 180°C) 20-30 min backen, bis sich die Haut leicht ablöst und der Apfel gar ist.
weiße Schokolade:
Hier ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Die Schokolade draf nicht zu heiß werden, da sie sonst klumpt. Einen Top mit kochendem Wasser vorbereiten und den Herd ausschalten, sobald das Wasser kocht.
Die Schokolade ganz fein hacken und in ein hitzefestes Gesfäß geben.
Dieses dann in das heiße Wasser stellen und unter Rühren 3-4 min schmelzen.
Dieser Schritt sollte erst kurz vor dem Servieren passieren, damit die Schokolade nicht erst wieder abkühlt und warm und flüssig über den Apfel gegossen werden kann.
Den Apfel mit weißer Schokolade und ein paar Mandeln dekorieren und warm genießen.